Was ist Escrima?
Escrima ist eine Kampfkunst, die ihren Ursprung auf den Philippinen hat. Im Kern geht es um den Einsatz von Waffen. Stöcke, lang und kurz, Messer und Schwerter gehören dazu.
Durch das regelmäßige Training gewinnt man mit Escrima ein Gefühl für die Waffe, das den Kämpfenden und die Waffe eins werden lässt. Die Waffe wird zur Verlängerung des Körpers. Auf diese Weise wird ein Abstand zum Schutz des Menschen geschaffen.
Wichtig sind ebenso die Entwaffnungstechniken, sowie Möglichkeiten der Verteidigung gegen Angriffe mit und ohne Waffen.
Letztlich möge die Escrima-Schülerin und der Escrima-Schüler die Angst vor den Waffen verlieren und sich anstelle dessen zielsicher zur Wehr setzen, sich der Waffe des Angreifenden bemächtigen und die Bedrohungssituation beenden.
Training auf Anfrage!
Verschiedene Techniken
Es gibt Techniken für den Kampf mit einem Stock (Solo Baston, Solo Olisi), mit zwei Stöcken (Doble Baston, Sinawali, Sulawali), mit einem Langstock anstelle eines Schwertes, außerdem mit sehr kurzen Stöcken (Palmsticks von engl. palm – Handfläche), kaum länger als eine Hand breit, ferner mit dem Dolch, genannt Daga (Espada y Daga) und auch ohne Waffen. Die waffenlosen Techniken zielen hauptsächlich darauf ab, dem Gegner die Waffe abzunehmen.
Waffenwahl
Für das Training werden üblicherweise Rattanstöcke verwendet. Auch Holzstöcke sind möglich, aber sollten erst mit einiger Trainingserfahrung verwendet werden.
Für das Üben der Schwerttechniken gibt es stumpfe Klingenwaffen, mit denen keine Schnitte möglich sind. Sie lassen aber in Größe und Gewicht richtige Messer nachempfinden.
Die Meister auf den Philippinen verwenden bis heute echte Klingen.
Geübt wird auch mit Gegenständen, die aus dem Alltag stammen, beispielsweise ein Kugelschreiber oder ein Regenschirm. Wichtig ist es, Sicherheit im Umgang damit herzustellen.
Abstand schaffen
Durch die Verwendung eines Gegenstandes wird Kraft und Gewicht eines Gegners relativ, den durch die Verlagerung ist die Geschicklichkeit im Umgang mit der Waffe gewichtiger.
Historie
Escrima hat seine Wurzeln auf den Philippinen. Die Techniken wurden über Generationen im Geheimen weitergegeben. Sie wurden zur Verteidigung entwickelt und ermöglichten den Einwohnern der Philippinen sich gegen die spanischen Besatzer und deren Waffen erfolgreich zur Wehr zu setzen.
Erst zur Mitte des 20. Jahrhundert gelangte Escrima nach Amerika, in die „Neue Welt“. Philippinen hatten sich dort niedergelassen und übten ihre Kampfkunst weiter. Zunächst nur unter sich ausgeübt, gelangte Escrima erst in den folgenden Jahrzehnten zu Popularität.
Training
Trainiert wird in der Gruppe. Die Trainer geben ihr Wissen an Ihre Schülerinnen und Schüler weiter und ermöglichen durch Vorführen und anschließendes angeleitetes Üben ein schnelles Verstehen der Techniken. Durch gemeinsames Trainieren können neue Mitglieder von der Erfahrung der Lehrenden und der anderen Schüler schneller und anschaulicher lernen.
Die Gruppen sind in der Regel gemischt, aber viele Schulen bieten auch Kurse nur für Frauen an.